Sehr geehrter Herr Kopp,

wir gehen davon aus, dass Ihnen unterstellte Beamte Ihnen bereits Kenntnisse über unsere Organisation vermittelt haben und eine erneute Vorstellung der Rot-Schwarzen Hilfe Ihnen gegenüber deshalb nicht vonnöten ist.

Wir bitten Sie im Hinblick auf die Vorkommnisse vom 13.04.2013 höflich um Stellungnahme zu folgenden Sachverhalten:

  • Es wurde in diversen Berichten eine unterschiedliche Zahl verletzter Beamter genannt. Nachdem uns zugetragen wurde, dass sich bspw. ein Beamter über Reizungen im Gesicht - ausgelöst durch Pfefferspray – beklagte, bitten wir um Aufklärung, ob die Verletzungen dieses Beamten in die offiziell durch ihre Behörde bekanntgegebene Zahl (16 Beamte) der verletzten Polizeibeamten eingeflossen ist?
  • Durch ihre Beamten wurde bei der Personenidentifikation mitgeteilt, dass all diejenigen, die mittels Videomaterial nicht einer Straftat zu überführen sein würden, mit einer Löschung der gewonnen Daten rechen dürfen. Wir gehen davon aus, dass dies selbstverständlich auch bedeutet, dass den Personen kein Eintrag in die Datei „Gewalttäter Sport“ bevorsteht.
  • Entspricht es Ihrer dienstlichen Weisung gegenüber Ihren Beamten, dass im Polizeikessel befindliche Männer, Frauen und Kinder ihre Notdurft unter den Augen aller Anwesenden direkt auf die Brücke und durch eine Polizeibeamtin videografiert verrichten sollten?
  • Weiterhin haben sich viele Fans beschwert, dass sie von den Beamten geduzt und mit Aussagen wie „Komm doch her, du Arschloch, wenn du auf die Fresse willst!“ provoziert wurden.
  • Darüber hinaus erfolgten seitens der Beamten keinerlei Informationen über die Dauer der Maßnahme. Die Beamten vor Ort erklärten, dass sie keine näheren Informationen hätten, obwohl die Maßnahme bereits seit weit über einer Stunde andauerte.
  • Außerdem wurde beobachtet, dass dem hauptamtlichen Fanbetreuer des 1. FC Nürnberg, Herrn Jürgen Bergmann, der durch seine rote Jacke mit der Aufschrift „Fanbetreuung“ und seinen deutlich erkennbar umgehängten Ausweis einwandfrei zuzuordnen war, angedroht wurde, ihn in Gewahrsam zu nehmen. Er hatte die Aufgabe übernommen, zwischen Einsatzleitung, szenekundigen Beamten und den festgehaltenen Fans Informationen über das weitere Vorgehen zu vermitteln. Nachdem er sich einem Beamten gegenüber, der ihn an der Fortsetzung seiner Tätigkeit hindern wollte, mehrfach zu erkennen gab, wurde ihm mitgeteilt, dass er „hier gar nichts zu sagen hat“ und „wenn er seinen Job richtig gemacht hätte, wäre das alles nicht passiert“. Auf Nachfrage erhielt er keine Dienstnummer von dem betreffenden Beamten. Wir können nicht nachvollziehen, dass deeskalierende Maßnahmen seinerseits nicht durchgängig zugelassen wurden. Herr Bergmann ist erfahrener und normalerweise auch seitens der Polizei angesehener Mitarbeiter des 1. FC Nürnberg.

In der Hoffnung auf eine zeitnahe und aussagekräftige Antwort verbleiben wir

mit freundlichen Grüßen

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