Sehr geehrter Herr Schönbohm,
die Rot-Schwarze Hilfe ist eine übergreifende Solidaritätsgemeinschaft zur Unterstützung von Fans des 1. FC Nürnberg, die aufgrund von Ereignissen bei Glubb-Spielen Probleme mit der Justiz oder Polizei bekommen haben.
Bezug nehmend auf ihre Aussage in Welt Online vom 13.04.2008: „Die Aufweichung der Richtlinie ist das völlig falsche Signal an Gewalttäter." und ihre Forderung nach einer Rücknahme der Änderung der Stadionverbotsrichtlinien des DFB, müssen Sie sich, Herr Schönbohm, fragen lassen, ob Sie sich ausreichend mit der Handhabung von Stadionverboten in der Vergangenheit befasst haben?
Dass Stadionverbote lediglich zur Bekämpfung von Gewalttaten genutzt werden, entspricht nicht der Realität. Für Bagatellen wie "Verschmutzungen" erhalten Fans mittlerweile Stadionverbot.
Auch unschuldige Fans werden bereits Jahre lang ausgesperrt, da die Fälle nicht geprüft wurden. In der Bundesrepublik Deutschland gilt seit Einführung des Rechtsstaats die Unschuldsvermutung – außer bei Fußballfans. Hier wurden Stadionverbote willkürlich und nach Belieben von Vereinen auf Anraten von Polizei usw. ausgesprochen, ohne dass die Fans die Möglichkeit haben, zumindest eine winzige Stellungnahme abzugeben.
Erst wenn nach monatelangen bzw. jahrelangen Rechtsstreit die Unschuld bewiesen ist, dann wird ein Stadionverbot aufgehoben!!!!!!
Nachdem nun sich der DFB durchgerungen hat, diese im Übrigen demokratiefeindliche Praxis zu lockern, kommt eine Polemik zum Tragen um sich persönlich im Rampenlicht der Medien wahlkampftaktisch zu profilieren!!!!
Eine öffentliche Distanzierung zu diesem Thema wäre angebracht.
Vielleicht sollten sie sich einmal die Mühe machen und auch diesen Presseartikel durchlesen:
http://de.eurosport.yahoo.com/07042008/73/bundesliga-brueckners-breitseite-gespielte-empoerung.html
Mit freundlichen Grüßen
Vorstandschaft Rot-Schwarze Hilfe
E-Mail an Innenminister Schönbohm vom 15.06.2008
Ich komme zurück auf meine Anfrage vom 14. Mai 2008, auf die ich bis dato keine Antwort erhalten habe. Ich bitte Sie höflich um Mitteilung, ob es Ihrem Stil entspricht, Anfragen schlicht zu ignorieren. Im Anhang befindet sich nochmals meine Anfrage.
Antwort von Minister Schönbohm auf unsere Anfrage zum Presseartikel Welt Online vom 14.05.2008
Sehr geehrter Vorstand der Rot-Schwarze Hilfe,
Herr Minister Schönbohm hat mich beauftragt, Ihnen mitzuteilen, dass Ihr Schreiben vom 14. Mai 2008 von ihm nicht als Anfrage, sondern als der Versuch einer Belehrung angesehen wurde, die Herr Minister zur Kenntnis genommen hat. Darauf erwarten Sie aber wohl nicht ernsthaft eine Antwort.
Mit freundlichen Grüßen