Was vor einigen Wochen noch Utopie war, nämlich die Abschaffung der Stehplätze, nimmt nun konkrete Formen an. Wie wir aus einer sehr zuverlässigen Quelle erfahren haben, hat DFB-Präsident Wolfgang Niersbach bereits einen Masterplan erarbeitet, wie das Stehplatzverbot in den oberen Ligen umgesetzt werden soll. Dabei sollen der DFB und die Bundesregierung – vor allem in Person des Innenministers Hans-Peter Friedrich - Hand in Hand arbeiten, um eine Gesetzesgrundlage zu schaffen und das Verbot ohne größeren Widerstand durchzusetzen.
Niersbach wolle nun noch zwei bis drei Vorfälle im Ultra-Umfeld abwarten und dann an die Bundesregierung herantreten. Diese solle dann vehement die Abschaffung der Stehplätze fordern. Es ist damit zu rechnen, dass entweder ein gesetzliches Verbot ausgesprochen werden soll oder der DFB sich selbst dazu verpflichtet, um eine Art „Fußballgesetz“ zu vermeiden. Der DFB-Präsident wäre dann der Erfüllungsgehilfe der Bundesregierung und könnte sich gegen die aufflammende Kritik unter Verweis auf die politische Entscheidung, die der DFB selbst provoziert hat, verteidigen.
Dass diese Informationen zutreffen, wird auch sehr deutlich in dem Interview (Märkische Allgemeine ) mit Bundesinnenminister Friedrich angedeutet, der davon spricht, dass die Fans „…es selbst in der Hand hätten…“
Nun ist er also vollbracht, der nächste Schritt weg von der Fußballkultur hin zum Kommerz: Stimmung raus, Eventpublikum rein!
Die Polizei und ihre Gewerkschaften haben ein weiteres Ziel erreicht mit ihrer nicht müde werdenden populistischen Übertreibung eines angeblichen Gewaltproblems im Fußball. Mit Hilfe einer hysterischen Medienberichterstattung hat sich das angefachte Feuer zu einem Flächenbrand ausgeweitet.
Herzlichen Glückwunsch an alle Beteiligten!
Ruhe in Frieden, deutscher Vereinsfußball!
Nürnberg im Juli 2012